Kompetenzen von Teams und deren Entwicklung für die Umsetzung von Open Innovation in Unternehmen
Titel: Kompetenzen von Teams und deren Entwicklung für die Umsetzung von Open Innovation in Unternehmen
Verfasser: Patrick Berger, BA, MA
Betreuung: FH-Prof. Dr. Herbert Gölzner
Datum: Juli 2020
Kurzbeschreibung:
Die Masterarbeit entwickelt ein Kompetenzmodell für ein Team, um im Zuge einer Open Innovation Strategie eines Unternehmens externe Informationen erkennen, bewerten und umsetzen zu können. Besonders ist hierbei die holistische Betrachtung des Menschen, so werden Werte, Normen und Vorerfahrungen miteinbezogen. Darüber hinaus fokussiert sich die Arbeit auf die konnektivistische Lerntheorie, wonach Lernen in Netzwerken und über die Grenzen der Organisation hinaus stattfindet. Das Kompetenzmodell befähigt die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter einer Organisation dazu, sich selbstorganisiert in offenen Netzwerken entlang der eigenen Werte, Normen und Erfahrungen weiterzuentwickeln.

Ausführlichere Beschreibung:
Problemstellung:
Open Innovation als Innovationsstrategie findet verbreiteten Einsatz in Unternehmen und ist eine Antwort auf komplexe und dynamische Umwelten. Die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen als wesentlicher Faktor bei der Implementierung und Umsetzung von Open Innovation wurden bisher jedoch wenig beachtet. Auch ein Konzept zur Kompetenzentwicklung in offenen Innovationsprozessen konnte als Forschungslücke identifiziert werden.
Forschungsfragen:
Ausgehend von den definierten Forschungslücken sowie dem zunehmenden Trend hin zu Open Innovation wurden drei aufbauende Forschungsfragen bearbeitet
- Welche Kompetenzen muss ein Team besitzen, damit es im Zuge einer Open Innovation Strategie eines Unternehmens externe Informationen erkenne, bewerten und umsetzen kann?
- Wie muss ein Team zusammengesetzt sein, um es nach einer Open Innovation Strategie eines Unternehmens auszurichten?
- Wie können die notwendigen Kompetenzen eines Teams im Sinne einer Open Innovation Strategie entwickelt werden?
Datenerhebung/-auswertung:
Nach einer Aufarbeitung der Grundlagenliteratur von Closed zu Open Innovation und der Abgrenzung unterschiedlicher Kompetenzmodelle und deren Entwicklung, wurde der aktuelle Stand der Forschung im Zuge einer strukturierten Literaturarbeit erhoben. Basierend auf den Ergebnissen der strukturierten Literaturarbeit sowie dem Erkenntnisinteresse der Forschungsfragen, wurden anschließend 13 teilstrukturierte Experteninterviews durchgeführt. Nach der Datenerhebung wurden diese mit einer strukturierten Inhaltsanalyse nach Mayring ausgewertet.
Ergebnisse:
Das im Zuge der Masterarbeit entwickelte Kompetenzmodell umfasst 14 wesentliche Kompetenzen für Teams in offenen Innovationsprozessen. Diese Kompetenzen können den Fach-, Methoden-, Sozial- und Personal Kompetenz zugeordnet werden. Eine Zuordnung ist außerdem zu den jeweiligen Prozessschritten in Open Innovation Ansätzen entlang dem Erkennen, Bewerten und Umsetzen externer Informationen möglich.

Vor allem die Sozialkompetenzen und Personal Kompetenzen sind im Kompetenzmodell ausgeprägt vertreten, diese ermöglichen die Zusammenarbeit in vernetzten Umwelten, über die Grenzen des Teams hinaus. Der umfassend gewählte Kompetenzbegriff bezieht auch Werte, Normen und Vorerfahrungen in die Kompetenzdefinition mit ein. Werte überbrücken demnach fehlendes Fachwissen und ermöglichen dem Team selbstorganisiertes Handeln in offenen, komplexen und dynamischen Umwelten. Sie sind handlungsleitend für das Team und prägen die Ausübung und Entwicklung von Kompetenzen. Normen wirken vor allem in der Kommunikations- und Teamfähigkeit, sie regeln die Zusammenarbeit im Team und geben den Rahmen für innovative Gruppenarbeit vor. Vorerfahrungen sind Ermöglicher von Innovation, Lebens- und Berufserfahrungen wirken auf alle Kompetenzen ein und lassen Mitarbeiter externe Informationen erkennen, bewerten und umsetzen.
Innerhalb des Teams können die definierten Kompetenzen mit Bezug zur konnektivistischen Lerntheorie entwickelt werden. Das Lernen erfolgt selbstorganisiert und im Netzwerk. Neben den Teammitgliedern können auch andere Personen der Organisation, aber auch Kunden, Lieferanten oder jeder andere Akteur des Unternehmensumfelds an der Kompetenzentwicklung mitwirken. Die Kompetenzen werden nicht erlernt, sondern durch Erfahrungen entwickelt, wonach die Kompetenzentwicklung in realen Problemsituationen durch echtes Handeln stattfindet. Die Ergebnisse der Arbeit schließen mit einem Personalentwicklungskonzept, welches unterschiedliche Methoden wie beispielsweise Reflexionsrunden, Case Studies und Ideenworkshops genauer erläutert.
Sollten Sie weiterführendes Material oder Fragen zur Arbeit haben, melden Sie sich gerne bei Patrick Berger unter [email protected]